Novatis trennt sich von Augenheiltochter Alcon
Mergers & Aquisitions | Alcon soll als eigenständiges Unternehmen an die Börse gehen. Um diesen Schritt vollziehen zu können, braucht Novartis aber noch die Zustimmung seiner Aktionäre.
Die Neuausrichtung des Pharmakonzerns Novatis erfolgt weiterhin in schnellem Tempo, weshalb die auf Chirurgie und Kontaktlinsen spezialisierte Sparte im ersten Halbjahr 2019 als eigenständiges Unternehmen an die Börse gehen soll. Der geschätzte Firmenwert beträgt bis zu 30 Milliarden Dollar, sodass die Abspaltung als eine der größten in der Schweizer Firmengeschichte gilt.
Der Novartis-Chef möchte das Unternehmen als führenden Arzneimittelhersteller etablieren, weshalb er die Abspaltung als Schritt in die richtige Richtung bezeichnete. Dies zeigt auch das Zulegen der Aktie um gut 3 Prozent. Der Pharmakonzern hatte Alcon für einst 50 Milliarden Dollar von Nestle gekauft, jedoch konnte die Augenheiltochter die Erwartungen nicht erfüllen. Vorangetrieben wurde die Abspaltung von Verwaltungschef Jörg Reinhardt, der Novatis auf das renditestarke Pharmageschäft ausrichten will. Die Abspaltung von Alcon ist nicht der erste große Deal des Konzernchefs. Mithilfe von Einnahmen aus einem bereits erfolgten Verkauf einer Beteiligung am Geschäft für rezeptfreie Medikamente plant er unter anderem milliardenschwere Aktienrückkäufe.
Für eine Abspaltung von Alcon müssen die Aktionäre von Novatis auf der Hauptversammlung im Februar 2019 noch ihre Zustimmung erteilen. Die Trennung von Alcon bedeutet aber nicht die völlige Trennung vom Augenheilgeschäft, da Novatis die vielversprechende Sparte mit Augen-Arzneimitteln mit einem Umsatz von 4,6 Milliarden Dollar behält.
Informationsquelle: Wirtschaftswoche vom 29.06.2018