Harry-Brot kann Kronenbrot erwerben
Wettbewerbsrecht| Laut Pressemitteilung des Bundeskartellamtes vom 23. September 2019 wurde dem Erwerb des Produktionsstandorts Witten der insolventen Großbäckerei Kronen- Brot durch die Harry- Brot GmbH in Schenefeld freigegeben. Am Produktionsstandort Witten werden Toast und Sandwichbrote hergestellt.
Die industriellen Großbäckereien Kronen- Brot und Harry- Brot stellen in verschiedenen Standorten Brot und Backwaren für den Lebensmitteleinzelhandel her. Bereits im Jahre 2016 hat Kronen- Brot Insolvenz angemeldet. Die Produktion in Witten wurde Ende Juli 2019 eingestellt. Durch die Übernahme erwirbt Harry Brot zusätzliche Produktionskapazitäten.
Zur Übernahme der insolventen Kronen -Brot GmbH stellt der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt fest: „Harry Brot ist mit Marktanteilen von über 30 % neben der Großbäckerei Lieken einer der beiden Marktführer bei abgepacktem Brot. Trotzdem ist die Übernahme eines Produktsstandortes von Kronen Brot aus wettbewerblicher Sicht unproblematisch. Die Kunden der Großbäckereien sind die großen, nachfragestarken Lebensmitteleinzelhandelsketten. Für diese gibt es auch nach der Fusion hinreichende Ausweisalternativen. Im Markt bestehen genügend freie Produktionskapazitäten. Außerdem haben die Handelsketten die Möglichkeit, eigene Produktionskapazitäten im Backbereich aufzubauen und haben dies zum Teil auch bereits getan.“
Im Gegensatz zu frischen Brotwaren geht das Amt von einem Markt für die Herstellung und Belieferung des Lebensmitteleinzelhandels gepackten Brot aus. Nach Aussagen des Bundeskartellamtes ist eine Unterscheidung zwischen Hersteller und Handelsmarken nicht vorzunehmen, da in der Produktion kaum Unterschiede bestehen, die Hersteller oft beides in ihrer Produktionslinie herstellen und die Preisunterschiede überschaubar sind.
Quelle: Presseamt des Bundeskartellamtes, Pressemitteilung vom 24.09.2019