USA verhängt Strafzölle gegen die Türkei
Vertragsrecht | Mit Strafzöllen gegen die Türkei hat die US-Regierung die wirtschaftliche Lage zwischen den beiden Ländern weiter verschärft. Die türkische Regierung versucht die Märkte zu beruhigen, kann den Fall der Lira aber nicht verhindern.
Seit Montagmorgen wird Stahl aus der Türkei mit Abgaben in Höhe von 50 Prozent statt bisher 25 Prozent verzollt. Dadurch geriet die Lira zu Wochenbeginn weiter unter Druck, sodass der Wert der türkischen Währung im Vergleich zum Euro und US-Dollar zweistellig sank. Der türkische Präsident Erdogan hat am Wochenende die USA heftig angegriffen und forderte einheimische Unternehmen dazu auf, sich von der angespannten Wirtschaftslage nicht beeinflussen zu lassen und auf den Ankauf von Fremdwährungen zu verzichten.
Mithilfe eines Aktionsplans will die türkische Regierung den Kursverfall der Lira stoppen und die Märkte beruhigen. So hat die türkische Bankenaufsicht angekündigt, Swapgeschäfte mit ausländischen Investoren auf 50 Prozent ihres Eigenkapitals zu begrenzen. Sowohl der türkische Finanzminister als auch Erdogan bezeichneten die Schwäche der Lira als „Angriff“. Erdogan führte zudem aus, dass der fallende Kurs der Lira nicht die wirtschaftliche Lage seines Landes widerspiegle, sondern vielmehr das Ergebnis eines Komplotts gegen die Türkei sei. Doch bereits seit Jahresanfang hat die türkische Währung einen Wertverlust von mehr als 45 Prozent zu verzeichnen, was vor allem an Befürchtungen liegt, dass Erdogan im Zuge der Verfassungsreform zunehmenden Einfluss auf die Währungspolitik nehmen könnte. Wie sich die wirtschaftliche Situation in der Türkei und die Beziehung zu den USA entwickeln wird, bleibt daher abzuwarten.
Informationsquelle: WirtschaftsWoche vom 13.08.2018