Thyssenkrupp verkauft Aufzugssparte
Vertragsrecht | Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp hat seine Aufzugssparte an ein Konsortium der Finanzinvestoren Advent und Cinven für 17,2 Milliarden Euro verkauft. Damit soll ein erster Schritt aus der Krise gelingen.
Wie das Unternehmen mitteilte, sei der Kaufvertrag bereits unterzeichnet und soll bis zum Ende des Geschäftsjahres am 30. September auch vollzogen werden. Noch stehen fusionskontrollrechtliche Genehmigungen aus, doch von Seiten des Essener Konzerns erwartet man keine Bedenken bei der Kontrolle durch das Bundeskartellamt.
Mit den zufließenden Mitteln will Thyssenkrupp zunächst Schulden abbauen sowie die Umstrukturierung des Konzerns finanzieren. Die Aufzugssparte ist dabei der wertvollste Teil des ehemals erfolgreichen Industrieunternehmens und brachte allein im ersten Quartal einen operativen Gewinn von 228 Millionen Euro ein. Zudem arbeiten mit etwa 53.000 Angestellten rund ein Drittel aller Thyssenkrupp-Mitarbeiter in dieser Sparte.
Während zwischenzeitlich auch ein Börsengang der Aufzugssparte angedacht war, konnte sich nun ein Bündnis von Finanzinvestoren gegen verschiedene Bieter, darunter auch Konkurrenten wie der finnische Aufzughersteller Kone, durchsetzen. Laut der Vorstandsvorsitzenden Merz könne das Unternehmen nach der Transaktion „wieder Fahrt aufnehmen“. Ein erstes Anzeichen dafür war der Anstieg der Aktie um 5,8 Prozent nach Bekanntwerden des Deals. Durch die Vereinbarung von Beschäftigungs- und Standortsicherungen zeigte sich auch die IG Metall zufrieden. Der Grundstein für eine bessere Zukunft von Thyssenkrupp scheint damit gelegt.
Informationsquelle: WirtschaftsWoche vom 27.02.2020