Millionenstrafe für Bayer und BASF
Vertragsrecht | Die deutschen Chemiekonzerne Bayer und BASF müssen wegen durch ein Monsanto-Produkt verursachte Schäden in den USA Strafzahlungen in Höhe von 265 Millionen Dollar leisten.
Grund für die Inanspruchnahme ist dieses Mal das Totalherbizid Dicamba, das die Pfirsichernte eines Landwirts zerstört hat. Im vorliegenden Fall waren dabei wohl Teile des Herbizids von einem benachbarten Baumwollfeld auf die Obstbäume geweht. Die Höhe der Zahlung, zu der die Konzerne von einem US-Gericht in Missouri verurteilt wurden, setzt sich dabei aus 15 Millionen Dollar Schadensersatz sowie einer Strafe in Höhe von 250 Millionen Dollar, die Wiederholungen vorbeugen soll, zusammen. Allerdings kündigten sowohl Bayer als auch BASF an, Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegen zu wollen, was sich angesichts der Tatsache, dass 37 weitere Dicambia-Verfahren anhängig sind, gewisse Risiken mit sich bringt.
Nach Ansicht des Gerichts sind sowohl Bayer als auch BASF für den entstandenen Schaden verantwortlich. Während BASF in den USA für den Vertrieb des Mittels zuständig ist, ist der Bayer-Konzern seit 2018 Eigentümer von Monsanto. Im Zuge der von zahlreichen Seiten hart kritisierten Übernahme des US-Konzerns Monsanto hat das Leverkusener Unternehmen weiterhin mit zahlreichen Klagen wegen des im Unkrautvernichter Roundup enthaltenen Wirkstoffes Glyphosat zu kämpfen. Die Anwälte von Bayer streben derzeit eine außergerichtliche Einigung mit den Klägern an, in dessen Zusammenhang von einer Vergleichssumme von bis zu 10 Milliarden Dollar die Rede ist.
Informationsquelle: redaktionsnetzwerkdeutschland.de vom 17.02.2020