Lufthansa droht mit Insolvenz
Vertragsrecht | Bei der größten deutschen Airline Lufthansa ist bislang noch keine Entscheidung darüber gefallen, wie man mit der Coronakrise umgehen soll. Derzeit verhandelt das Unternehmen noch über ein milliardenschweres Rettungspaket und droht dabei mit dem Gang in die Insolvenz.
Auch die Lufthansa hat es nahezu mit der kompletten Einstellung des Flugverkehrs hart getroffen, sodass die Verantwortlichen mit der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten einzelner Länder über ein Rettungspaket verhandeln. Das geplante Rettungspaket soll knapp zehn Milliarden Euro umfassen und eine Mischung von Eigenkapital und Krediten vorsehen Umstritten ist vor allem, über welches Instrument sich der Staat an der Airline beteiligt und wie viel Einfluss er demnach auf strategische Entscheidungen nehmen kann.
Teile der CDU/CSU sprechen sich dabei für eine stille Beteiligung ohne Stimmrecht aus, sodass das Management der Lufthansa ohne politischen Einfluss entscheiden kann. Demgegenüber favorisiert vor allem die SPD den Einstieg über ein Aktienpaket, damit über den Aufsichtsrat über wichtige Fragen wie den Jobabbau mitentschieden werden kann. Intern prüft der Lufthansa-Konzern auch eine Insolvenz in Eigenverwaltung, bei der das Unternehmen unter die Aufsicht eines Sachwalters gestellt würde und der bisherige Vorstand die Sanierung bewerkstelligen könnte. Diese Lösung wird auch von Lufthansa-Chef Carsten Spohr bevorzugt, der einen zu großen Einfluss des Staates fürchtet. Fest steht nur, dass Lufthansa ohne Staatshilfen die Krise nicht überstehen kann, sodass es abzuwarten gilt, wie die Hilfe am Ende aussehen wird.
Informationsquelle: WirtschaftsWoche vom 28.04.2020