HNA plant Ausstieg bei Deutscher Bank
Der mit rund 7,6 Prozent an der Deutschen Bank beteiligte chinesische Großaktionär HNA plant den Verkauf seiner Beteiligung.
Die Deutsche Bank muss um den Absprung ihres größten Aktionärs fürchten. Doch bislang haben weder der chinesische Mischkonzern noch die Deutsche Bank selbst, Stellung zu den Gerüchten bezogen. Die Unruhen führten am Freitag zu einem Absturz der Deutschen Bank-Aktie auf den tiefsten Stand seit Mitte Juli.
Dabei sind die Sorgen um HNA alles andere als neu. Der chinesische Konzern hat in den vergangenen Jahren im Zuge einer weltweiten Einkaufstour erhebliche Schulden angehäuft. Aus diesem Grund will HNA mittels milliardenschwerer Immobilien- und Anteilsverkäufe zumindest einen Teil der Schulden tilgen. Grund für den Ausstieg bei der Deutschen Bank soll vor allem auch Druck der chinesischen Regierung sein. So wurde HNA dazu angehalten, sich in Zukunft verstärkt auf das Fluglinien-Geschäft zu konzentrieren. Wie und wann der Ausstieg vollzogen werden soll, ist bis jetzt noch unklar.
Anfang 2017 war der Konzern bei der Deutschen Bank eingestiegen, doch standen Struktur und Finanzierung der HNA-Beteiligung von Anfang an in der Kritik, zumal sich das Unternehmen in diversen Branchen betätigte. Die Folgen des Ausstiegs für die Deutsche Bank sind noch nicht abzusehen, dürften aber in jedem Fall für weitere Unruhe bei dem angeschlagenen Geldhaus sorgen.
Informationsquelle: WirtschaftsWoche vom 07.09.2018