USA verhängen Strafzölle auf Stahl und Aluminium – EU droht mit Vergeltung
Die US-Regierung erhebt ab dem 1. Juni Strafzölle auf Exporte von Stahl und Aluminium. Der Handelsstreit zwischen den USA und der EU ist somit eskaliert.
Nachdem US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross die Sanktionen bekannt gegeben hatte, kündigte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker umgehende Gegenmaßnahmen an und sprach von „einem schlechten Tag für den Welthandel.“ Die Restriktionen treffen auch Kanada und Mexiko, mit denen die USA gerade über die Weiterführung des Freihandelsabkommens Nafta verhandelt. Auch Mexiko kündigte bereits Gegenmaßnahmen an. Bereits im März hatten die USA mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent für Stahlprodukte und zehn Prozent für Aluminium gedroht, seine Nachbarländer und die EU aber vorläufig davon ausgenommen. Trotz mehrerer Einigungsversuche, zuletzt am Rande einer Konferenz der OECD zwischen Ross und EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström sowie dem Verlangen der EU, unbefristet und bedingungslos von den Zöllen ausgenommen zu werden, konnte letztendlich kein Kompromiss geschlossen werden. Malmström erklärte, dass man sich nicht erpressen lasse und kündigte Reaktionen auf die Zollerhebungen an. So sollen zum einen bestimmte US-Produkte mit höheren Einfuhrzöllen belegt werden. Darüber hinaus strebt die EU ein Streitschlichtungsverfahren vor der WTO an und will Schutzmaßnahmen für die eigene Stahlindustrie prüfen., um sie vor wachsendem Importdruck, der durch die Umlenkung von Ausfuhren der von den US-Zöllen betroffenen Ländern nach Europa droht, zu schützen.
Informationsquelle: Handelsblatt vom 31.05.2018