Unternehmer fürchten Preisanstieg durch „Brexit“
Die Umfragen zu dem Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union zeigten zuletzt eine deutliche Zunahme der Befürworter eines Austritts des Königreichs aus der Union. In einigen Umfragen liegen die Befürworter des Brexits bereits mehrere Prozentpunkte in Führung.
Sowohl britische als auch deutsche Unternehmen sehen in einem möglichen Brexit jedoch ein hohes Risiko für ihre Handelsbeziehungen. Für den Fall eines Ausscheidens Großbritanniens befürchten beide Seiten einen Preisanstieg für zwischen ihnen gehandelten Waren beispielsweise durch Zölle. Britische Unternehmen erwägen für diesen Fall daher teilweise eine Verlagerung des eigenen Standorts nach Kontinentaleuropa. Im Jahr 2015 machte der Handel zwischen Deutschland und Großbritannien ein Gesamtvolumen in Höhe von 183 Milliarden Euro aus. Der deutsche Export nach Großbritannien hatte einen Wert von insgesamt 95 Milliarden Euro.
Die langfristigen Auswirkungen eines Brexits sind bislang offen. Diese hängen im Wesentlichen davon ab, ob Großbritannien im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) verbleiben würde. Dadurch wäre Großbritannien weiterhin Teil des europäischen Binnenmarktes. Denkbar wären auch Abkommen mit der EU, die sich an den Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU orientieren. Die Briten stimmen am 23. Juni über den Verbleib in der EU ab.
Informationsquelle: Welt online 14.06.2016

TRUELSEN Rechtsanwälte
Frankfurt am Main