Fusion von Linde und Praxair in Gefahr?
M & A/ Mergers & Acquisitions | Linde und Praxair wollen zusammen den größten Industriegashersteller bilden, doch jetzt kommt es zu Komplikationen.
Wegen Auflagen der Kartellbehörden gerät die geplante Fusion der beiden Industriegashersteller zunehmend in Gefahr. Linde teilte mit, dass aufgrund von Rückmeldungen der Wettbewerbsbehörden davon auszugehen sei, dass die umsatzbezogene Obergrenze für Veräußerungszusagen überschritten werde. In ihrer Fusionsvereinbarung hatten die Unternehmen festgelegt, dass bei den kartellrechtlich notwendigen Verkäufen von Unternehmensanteilen die Grenze von 3,7 Milliarden beim Umsatz oder 1,1 Milliarden Euro beim Gewinn nicht überschreiten darf.
Bereits Anfang August teilten die Unternehmen mit, dass die Auflagen der amerikanischen Wettbewerbsbehörde FTC vermutlich höher ausfallen, als man angenommen hat. Durch die Auflagen würde die selbstgesetzte Obergrenze überschritten. Die Fusion muss zudem laut Wertpapierhandelsgesetz bis zum 24. Oktober abgeschlossen sein. Diese Entwicklungen führten zu einem Verlust der Linde-Aktie um 8 Prozent und bestätigen Zweifel am Erfolg der Fusion
Zwar hat die EU Anfang der Woche grünes Licht für das Projekt gegeben, doch fehlt es noch in zahlreichen Ländern an der Zustimmung, darunter unter anderem in den USA und China. Trotz der erheblichen Schwierigkeiten wollen Linde und Praxair ihre Gespräche fortführen und Rücksprache mit den Kartellbehörden halten, wie deren Anforderungen erfüllt werden können.
Informationsquelle: Faz.net vom 22.08.2018