Vertriebsbeschränkungen belasten Onlinehändler
Nach einer Umfrage des Bundesverbands Onlinehandel (BVOH), an der sich rund 7.000 Händler europaweit beteiligten, beeinträchtigen die Vertriebsbeschränkungen der Hersteller und Markeninhaber eine große Zahl an Onlinehändlern. Nach Angaben von Oliver Porthmann, dem Präsident des BVOH, drohe kleineren und mittelständischen Onlinehändlern die Insolvenz. Die Umfrage ergab, dass ungefähr 200 Hersteller es verböten, ihre Produkte über das Internet zu veräußern. Auf diese Weise entstünde den Händlern und Verbrauchern in Deutschland ein jährlicher Schaden von einer Milliarde Euro. Außerdem übersteige der Verlust bei einem Fünftel der Händler, die sich des Internets zum Vertrieb der Ware bedienten, 25 Prozent pro Jahr. Wie der BVOH aus den Daten ermittelte, waren ca. 10.000 Händler in der Folge genötigt, Mitarbeiter zu entlassen. Die Markeninhaber, die in dem Kontext der Vertriebsbeschränkungen häufig Erwähnung fänden, seien Nike, Fossil, Deuter und Adidas. Das Bundeskartellamt reagierte im Jahr 2014 auf die Problematik und bemühte sich um ein Pilotverfahren gegen Adidas und Nike, da die Beschränkungen den Wettbewerb behinderten sowie häufig auf die Kontrolle der Preise zielten. Der BVOH pocht nun auf Maßnahmen der Politik.
Informationsquelle: Handelsblatt online, 06.07.2016