Verluste für Amazon
Handelsrecht | Der Internetriese Amazon blickt mit gemischten Gefühlen auf das Weihnachtsgeschäft. Zwar konnte der Online-Versandhändler im dritten Quartal mehr einnehmen als im Vorjahresquartal, doch wird zum Jahresende mit steigenden Kosten gerechnet.
Den Handelskonzern belasten derzeit vor alle, Lieferschwierigkeiten und fehlende Arbeitskräfte. So gab das Unternehmen bekannt, dass man im vierten Quartal bestenfalls einen Betriebsgewinn von drei Milliarden Dollar erzielen werde, was deutlich unter den 6,9 Milliarden Dollar aus dem Vorjahreszeitraum liegt. Um dem Mangel an Arbeitskräften entgegenzuwirken, hat Amazon Löhne und Boni angehoben. Daneben ist das Unternehmen auch von weltweiten Lieferproblemen betroffen, die durch Investitionen für neue Container und Partner behoben werden sollen.
Der Nachfolger von Jeff Bezos an der Amazon-Spitze, Andy Jassy, versprach, alle Weihnachtsgeschenke pünktlich auszuliefern, weshalb allein im dritten Quartal 133.000 Mitarbeiter eingestellt wurden. Insgesamt beschäftigt der Konzern damit etwa 1,5 Millionen Menschen. Zwar sei dies kurzfristig mit erheblichen Kosten verbunden, wirke sich aber langfristig zugunsten der Kunden aus. Für das laufende vierte Quartal wird mit Erlösen zwischen 130 und 140 Milliarden Dollar gerechnet, wobei die Zahlen deutlich hinter den Erwartungen von Analysten zurückbleibt. Im dritten Quartal konnte Amazon den Umsatz noch um 15 Prozent auf knapp 111 Milliarden Dollar steigern. Auch dieser Wert stellte jedoch seit Beginn der Corona-Krise das kleinste Plus dar, sodass sich auch der Gewinn für den Zeitraum von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahr auf etwa 3,2 Milliarden Dollar halbierte. Infolge der schwachen Zahlen kam es zu einem Verlust der Amazon-Aktie um vier Prozent.
Informationsquelle: Wirtschaftswoche.de vom 29.10.2021