Schwierigkeiten bei Metro wegen Real-Verkauf?
Handelsrecht | Bei der diesjährigen Hauptversammlung des Großhändlers Metro steht der Verkauf der Supermarktkette Real im Mittelpunkt.
So forderten Real-Mitarbeiter vor der Hauptversammlung des Mutterkonzerns, dass sie in „sichere Hände“ wollen. In diesem Zusammenhang demonstrierten Hunderte Mitarbeiter für eine Sicherung ihrer Arbeitsplätze und Löhne. Nach den Plänen von Metro soll die Handelskette mit rund 270 Märkten und 34.000 Beschäftigten an Finanz- und Immobilieninvestoren verkauft und im Anschluss zerschlagen werden. Die Käufer wollen zwar 50 Märkte für einen Zeitraum von 24 Monaten weiter betreiben, jedoch den Großteil an andere Händler wie Edeka oder Kaufland veräußern.
Metro-Vorstandschef Olaf Koch versicherte, dass die Käufer dazu verpflichtet werden, Real-Mitarbeiter auf der jeweiligen Fläche zu übernehmen. Darüber hinaus liege die Zahl der Standorte, die geschlossen werden sollen, unter 30. Auch für den Fall betriebsbedingter Kündigungen wurden bereits Ende letzten Jahres entsprechende Betriebsvereinbarungen getroffen.
Neben dem Unmut der Real-Beschäftigten kommt es auch von den Aktionären zu massiver Kritik. So bemängeln sie zum einen den schleppenden Verkauf der Supermarktkette und zum anderen, dass der Verkaufserlös deutlich unter früheren Ankündigungen des Managements liegt. Zudem schrieb das Unternehmen auch im Kerngeschäft mit Hoteliers und Gastronomen in der Weihnachtszeit im Vergleich zum Vorjahr schlechtere Zahlen. Allerdings dürfte die Tatsache, dass es nach Konzernangaben eine „starke Umsatzentwicklung“ im Jahr 2020 geben werde und die Dividende stabil bleibe, zumindest für etwas Beruhigung bei den Anteilseignern sorgen.
Informationsquelle: WirtschaftsWoche vom 14.02.2020