Möbelhandel im Wandel
Handelsrecht |Entgegen diverser Expertenmeinungen konnte der Möbelhandel in Deutschland seine Umsätze im vergangenen Jahr steigern. Nichtsdestotrotz steht die Möbelbranche vor einem erheblichen Umbruch.
Nach einer aktuellen Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) gab es im Bereich der Wohn- und Küchenmöbel im vergangenen Jahr eine Umsatzsteigerung von 1,8 Prozent auf etwa 20,6 Milliarden Euro. Diese Zahlen kamen für viele überraschend. Allerdings dürfte die Freude darüber nur von kurzer Dauer sein, da vielen mittelständischen Möbelhändlern in absehbarer Zeit das Aus droht.
Nach Meinung des IFH-Möbelhandelsexperten Uwe Krüger hat vor allem der Onlinehandel den Strukturwandel in der Möbelbranche verstärkt, sodass in Zukunft bis zu 30 Prozent der Produkte online ausgesucht und gekauft werden. Während vor allem kleine und mittelständische Möbelhändler gefährdet sind, dürfte der Negativtrend großen Möbelhausketten wie Ikea, XXXLutz und Höffner nicht auswirken.
Grund für diese Entwicklung sind auch die geänderten Einkaufsgewohnheiten, da vor allem jüngere Kunden heutzutage nicht mehr große Möbelpaläste am Stadtrand aufsuchen, sondern vermehrt Standorte mitten in der Stadt bevorzugen. Um mit diesen neuen Anforderungen Schritt zu halten, setzen die Möbelhausketten vor allem auf einen Ausbau des Online-Handels. Der Marktführer Ikea plant darüber hinaus sich in Zukunft verstärkt, den Innenstädten zu widmen und dort kleinere Filialen und Planungsstudios zu errichten. Damit dürfte zumindest die Zukunft großer Möbelhändler gesichert sein.
Informationsquelle: np-coburg.de vom 10.03.2020