Modebranche in der Krise
Handelsrecht | Die Folgen der Coronakrise betreffen nahezu alle Lebensbereiche. Auch die Modebranche hat es heftig getroffen.
So hat die Modefirma Tom Tailor ihre Insolvenz erklärt und beim Warenhaus-Konzern Karstadt Kaufhof, dessen Fokus auf der Textilbranche liegt, hat der Vorstandschef seinen Rückzug verkündet. Diese Beispiele zeigen, dass die Modebranche hart von der Krise erwischt wurde, sodass der Dachverband für die Unternehmen nun Entlastungen fordert, die über das bisherige Konjunkturpaket hinausgehen sollen. Bereits vor der Corona-Pandemie hatten Tom Tailor und Karstadt Kaufhof mit enormen Problemen zu kämpfen, die sich nun zunehmend verstärkt haben.
Durch die zeitweiligen Schließungen der Filialen und die noch immer geltenden Beschränkungen haben viele Unternehmen in der Modeindustrie Umsatzeinbußen von 80 Prozent und mehr zu verzeichnen. Darüber hinaus hat ein Großteil der Firmen Kurzarbeit beantragt. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Online-Konkurrenz zunehmend Marktanteile gewinnt.
Aufgrund dieser Umstände bezweifelt Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer des Dachverbands Textil+Mode, dass die von der Bundesregierung geplante Mehrwertsteuersenkung um drei Prozent für Textilien der Modebranche entscheidend weiterhelfe. Er fordert daher einen unbürokratischen Zugang zu Überbrückungshilfen sowie eine Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten. Ob diese Forderungen berücksichtigt werden, bleibt abzuwarten. Die Bundesregierung plant einen neuen Hilfstopf in Höhe von 25 Milliarden Euro, der aber vor allem der Gastronomie und Sozialunternehmen zugutekommen soll, sodass die Modeindustrie weiter schweren Zeiten entgegensehen dürfte.
Informationsquelle: redaktionsnetzwerkdeutschland.de vom 09.06.2020