Mittelstand mit Umsatzeinbruch
Handelsrecht | Der deutsche Mittelstand leidet unter der Coronakrise. Laut einer KfW-Studie gab es im März einen Umsatzverlust in Höhe von 75 Milliarden Euro.
Aufgrund der mit der Coronakrise einhergehenden Geschäftsschließungen, Reisebeschränkungen und Kontaktverboten kam es zu massiven Umsatzeinbrüchen und schmelzenden Liquiditätspolstern. Den Angaben der Studie zufolge haben die Unternehmen bereits zwei Prozent der Jahreserlöse verloren, wodurch vor allem die Existenz kleinerer und mittlerer Unternehmen gefährdet sei. So haben rund 58 Prozent der Mittelständler Umsatzeinbußen von etwa 39.000 Euro pro Firma zu verzeichnen.
Mit der schrittweisen Lockerung der Corona-Maßnahmen steigt jedoch auch die Hoffnung auf eine Entspannung der Lage. Allerdings wird ein reibungsloser Übergang zu der Zeit vor Corona nicht möglich sein, da weiterhin mit Liquiditätsengpässen und niedrigen Umsätzen zu rechnen sein wird. Besonders stark betroffen sind kleinere Unternehmen und Dienstleister, wohingegen vor allem größere Betriebe aus Handwerk und Baubranche gleichbleibende Umsätze verzeichnen konnten.
Sofern sich die aktuelle Lage nicht verbessere oder gleichbleibe, verfüge rund die Hälfte alle Unternehmen über Liquiditätsreserven, die bis maximal zwei Monate ausreichen, berichtet KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Danach droht die Einstellung der Geschäftstätigkeit. Dabei kommt es auch bei rund einem Viertel der Unternehmen zu Störungen im Geschäftsbetrieb aufgrund des Ausfalls von Mitarbeitern. Durch die in den vergangenen Jahren aufgebauten Finanzpolster steht der Mittelstand jedoch vergleichsweise gut da, sodass die Hoffnung besteht, dass viele Unternehmen die Krise überstehen können.
Informationsquelle: WirtschaftsWoche vom 28.04.2020