Metro konkurriert mit Lieferando
Handelsrecht | Während der Lockdown weiter andauert und Restaurants und Bars lediglich Speisen zum Lieferung oder Abholen anbieten, startet Metro in Kooperation mit Google die Bestellplattform „Dish Order“ und tritt damit in direkte Konkurrenz zum Branchenprimus Lieferando, der bislang fast ohne Wettbewerber ist.
Das Prinzip der neuen Plattform ist dabei denkbar einfach. Die Kunden suchen bei Google nach einem Restaurant ihrer Wahl und können dann entscheiden, ob sie zum Mitnehmen bestellen oder das Essen liefern lassen. Im Anschluss werden dem Gast über das Tool „orderdirect“ sowohl der Menüplan als auch die Bezahlfunktionen angezeigt. Mit der Option, über Google Suche oder Google Maps gefunden zu werden, werde Gastronomen ohne Zwischenschaltung eines zusätzlichen Lieferdienstleisters die Möglichkeit gegeben, ihre Gerichte anzubieten, so Volker Gläser, der Leiter des Bereichs Hospitality Digital bei Metro.
Während bislang nur Lieferando über eine eigene Schaltfläche bei Google Suche und Google Maps, ändert sich dies nun. Hinzu kommt, dass der bisherige Branchenführer für jede Stellung Provisionen verlangt. Diese betragen 13 Prozent, wenn der Gastronom das Essen selbst ausliefert und 30 Prozent, wenn die Lieferung durch Lieferando erfolgt. Eben diese Provisionen sorgten in letzter Zeit für erhebliche Kritik. Insbesondere aufgrund dessen, da Lieferando faktisch ohne Wettbewerber ist und so eine gewisse Marktmacht ausübt. Dies soll sich mit der neuen Plattform von Metro nun ändern. Gastronomen müssen lediglich 49 Euro pro Monat und eine einmalige Anschlussgebühr von 299 Euro zahlen, das Essen aber selbst ausliefern oder von den Kunden abholen lassen.
Seit Juni wird „Dish Order“ in Frankreich getestet. Der Start in Deutschland erfolgte im Oktober letzten Jahres zunächst noch zusammen mit dem Start-up „appsmart“. Nun will Metro mit „Dish Order“ eine eigene Plattform in Deutschland anbinden und bietet dabei ein Rundumpaket. Neben der Erstellung von Webseiten und Bonusprogrammen ist auch ein Reservierungstool integriert, dass die Erfassung von Gästen ermöglicht. Laut Angaben des Unternehmens nutzen derzeit über 200.000 Kunden die Dienste von Dish. Um dauerhaft mit Lieferando konkurrieren zu können, ist es jedoch noch ein weiter Weg, aber immerhin steht nun eine weitere Alternative zur Verfügung.
Informationsquelle: Handelsblatt.com vom 15.01.2021