Galeria Karstadt Kaufhof schließt Filialen
Handelsrecht | Deutschlands letzte große Warenhauskette steht vor schwierigen Zeiten. Mit massiven Einschnitten soll das Unternehmen gerettet werden, was nicht nur bei den Beschäftigten für Unsicherheit sorgt.
Wie aus Insiderkreisen bekannt wurde plant der Warenhauskonzern 62 seiner 172 Filialen zu schließen. Noch ist allerdings offen, welche Filialen von einer Schließung betroffen sind.
Auch wenn die Zahl der Filialschließungen etwas geringer als ursprünglich befürchtet ausfällt, verlieren voraussichtlich 6.000 der 28.000 Angestellten ihre Arbeit. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund befürchtet angesichts der zahlreichen Schließungen eine Verödung vieler Innenstädte, vor allem in strukturschwachen Regionen.
Doch das Unternehmen steht unter großem Sanierungsdruck. Aufgrund der pandemiebedingten Schließung aller Filialen hat sich Galeria Karstadt Kaufhof Anfang April in ein Schutzschirmverfahren begeben und rechnet für dieses Jahr mit einem Umsatzverlust von einer Milliarde Euro. Bis Ende des Monats muss der Warenhauskonzern ein Sanierungskonzept vorlegen und steht dabei mit der Gewerkschaft Verdi und dem Betriebsrat in Verhandlungen, wie groß die Einschnitte für die Beschäftigten sein werden. So soll der geplante Personalabbau von zehn Prozent und die Ausgliederung des Warenhaus Service Teams keine Rolle mehr spielen, was zumindest einen Teilerfolg darstellt. Nichtsdestotrotz suchen die Beteiligten weiter nach einer Lösung für einen Interessenausgleich der von der Kündigung betroffenen Mitarbeiter und für ein Zukunftskonzept des Konzerns.
Informationsquelle: WirtschaftsWoche vom 18.06.2020