Bio-Winzer rechnen mit hohen Ernteausfällen
In den meisten Anbaugebieten beginnt in diesen Tagen die Weinlese. Doch besonders die Winzer, die ihren Wein nach ökologischen Regeln produzieren, erwarten teils hohe Ernteausfälle.
Verantwortlich dafür seien Pilzkrankheiten, die sich aufgrund des feuchten Wetters im Frühjahr und zu Beginn des Sommers besonders gut hätten ausbreiten können, so die Winzer.
Abhängig von der jeweiligen Lage gehen viele Bio-Winzer von Ernteverlusten von bis zu 90 Prozent aus. Einige Betriebe würden für bestimmte Lagen auch totale Ausfälle erwarten, hieß es vom Bundesverband ökologisch arbeitender Weingüter, Ecovin.
Besonders der Falsche Mehltau ist für die Probleme verantwortlich und trifft vor allem die Bio-Winzer. Während konventionell arbeitende Weingüter Pflanzenschutzmittel gegen die Krankheit einsetzen können, sind die Mittel der Bio-Weingüter begrenzt. So dürfen diese lediglich natürliche Mittel und im begrenzten Maße auch Kupfer einsetzen um die Reben zu stärken. Durch Starkregen seien diese Mittel allerdings zu schnell abgewaschen worden, sodass keine optimale Wirkung erzielt werden konnte, so eine Winzerin. Bis vor drei Jahren durfte im ökologischen Weinbau noch Kaliumphosphonat eingesetzt werden. Dieses wurde allerdings von der EU inzwischen als Pflanzenschutzmittel eingestuft und darf dementsprechend nicht mehr von zertifizierten Bio-Betrieben verwendet werden.
Informationsquelle: Handelsblatt online 19.09.2016

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