Bußgelder gegen Stromhändler
Handelsrecht | Die Bundesnetzagentur hat wegen Marktmanipulation am Stromgroßhandelsmarkt Bußgelder gegen Energi Danmark A/S in Höhe von 200.000 Euro sowie gegen die Optimax Energy GmbH in Höhe von 175.000 Euro verhängt.
Hintergrund der Bußgelder war eine Marktmanipulation der beiden Unternehmen die darin bestand, dass Aufträge zum Verkauf bei der Energiebörse EPEX Spot SE eingestellt wurden, die ein irreführendes Signal für das Angebot von Strom gaben. Dies beruhte darauf, dass der angebotene bzw. verkaufte Strom tatsächlich nicht zur Verfügung stand und auch keine entsprechende Absicht bestand, den Strom zu beschaffen oder zu erzeugen. Die Handelsaufträge zum Verkauf von Strom wurden schließlich kurz vor Lieferung des Stroms eingestellt und blieben bis Handelsschluss offen oder wurden abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt bestanden bei den beiden Unternehmen erhebliche Unterdeckungen in ihren Bilanzkreisen, sodass der Strom nicht zur Verfügung stand und auch keine Absicht vorlag, diesen zu liefern. Darüber hinaus bestand aufgrund des ungewöhnlich hohen Börsenpreises, der berechenbar über dem zu erwartenden Preis für Ausgleichsenergie lag, ein wirtschaftlicher Anreiz für die Unternehmen, teuren Strom zu verkaufen und günstigere Ausgleichsenergie für den nicht gelieferten Strom zu bezahlen.
Dass es nun zu den Bußgeldern gegen die Energi Danmark A/S und die Optimax Energy GmbH kam, hängt mit umfangreichen Auswertungen und Analysen der Bundesnetzagentur von über hundert Millionen Handels- und Bilanzkreisdaten zusammen. So hatte es im Juni 2019 an drei Tagen erhebliche Ungleichgewichte im deutschen Stromnetz gegeben, woraufhin die Übertragungsnetzbetreiber sowohl die Regelenergie über längere Zeiträume vollständig einsetzen als auch weitere Maßnahmen ergreifen musste, um die Stromversorgung und Systemstabilität in Deutschland zu gewährleisten. Infolgedessen nahm die Bundesnetzagentur Untersuchungen der Handelsaktivitäten im Hinblick auf Verstöße gegen das Marktmanipulationsverbot vor und eröffnete im September 2020 Bußgeldverfahren gegen drei Unternehmen. In diesen wurde schließlich das manipulative Handelsverhalten der Energi Danmark A/S und der Optimax Energy GmbH festgestellt.
Informationsquelle: Pressestelle der Bundesnetzagentur, Pressemitteilung vom 05.10.2021