Aufschwung in der Automobilindustrie
Handelsrecht | Die deutschen Autobauer scheinen sich schneller als erwartet von den wirtschaftlichen Einbußen der Coronakrise zu erholen, sodass anstehende Investitionen zum Umbruch der Automobilbranche gut gestemmt werden können.
Insbesondere überzeugen konnte der Automobilkonzern Daimler. Dieser steigerte sein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte auf 6,6 Milliarden Euro und lag damit deutlich über der eigenen Prognose. Auch Volkswagen und BMW konnten vor allem im letzten Quartal höhere Einnahmen erzielen, sodass die drei Konzerne in diesem Zeitraum insgesamt einen Barmittelzufluss von 13,3 Milliarden Euro verzeichnen konnten. Nach Einschätzung des Analysten Arndt Ellinghorst zeigen die Zahlen, dass die Autobauer durch Einsparungen und Verbesserungen der Abläufe Mittel erwirtschaften können, um Investitionen für die Zukunft zu tätigen.
Zwar weisen die Automobilkonzerne auch auf die Risiken durch die Pandemie und die Engpässe bei Mikrochips hin, doch handelt es sich nach Ellinghorst dabei lediglich um „temporäre Probleme“, die zu einer Verbesserung der Effizienz führen werden. Insgesamt scheint der Übergang in die Elektromobilität daher besser zu bewältigen sein als bisher angenommen. Nach Angaben von Daimler haben alle Geschäftsfelder zum Erfolg im vergangenen Jahr beigetragen. Insbesondere die Tochter Mercedes-Benz Pkw und Vans konnte sich jedoch deutlich verbessern. Weiterer Grund für die guten Zahlen sind vor allem Kosteneinsparungen durch den Wegfall von Geschäftsreisen, aufwendigen Werbekampagnen für neue Modelle sowie ein erheblicher Personalabbau. Mit den vorgelegten Zahlen kann die Automobilindustrie daher einmal mehr ihre Krisenfestigkeit beweisen und dürfte gestärkt in die Zukunft blicken.
Informationsquelle: Wirtschaftswoche.de vom 29.01.2021