Boeing kauft sich ins Regionaljet-Geschäft
Wettbewerbsrecht | Der amerikanische Flugzeugbauer Boeing soll die Mehrheit der Verkehrsflugzeuggesellschaft seines brasilianischen Konkurrenten Embraer übernehmen.
Wie die Unternehmen mitteilten haben sie sich auf die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens in Höhe von 4, 1 Milliarden Euro geeinigt. Boeing soll dabei 80 Prozent an dem Anbieter von Regionalflugzeugen erhalten. In diesem Bereich ist das amerikanische Flugzeugunternehmen bislang noch nicht vertreten. Der Chef von Embraer betonte, dass der Zusammenschluss eine wichtige strategische Partnerschaft darstelle und die Positionen beider Unternehmen im globalen Wettbewerb dadurch gestärkt würden.
Embraer bleibt dabei ein eigenständiges Unternehmen, das sich nun stärker auf Militär-und Privatjets konzentrieren wird. Die Brasilianer haben sich in der Vergangenheit einen Ruf in der Ingenieursbranche erarbeitet, sodass das neue Unternehmen auch von einem Brasilianer geführt werden soll. Embraer bleibt im Gegensatz zu seinen Konkurrenten meist im Budget- und Zeitplan und produziert darüber hinaus auch günstiger.
Bereits seit längerem war über einen Zusammenschluss von Boeing und Embraer verhandelt worden, um damit auch Schritt mit dem europäischen Rivalen Airbus halten zu können, der sich vor wenigen Tagen mit dem Flugzeugunternehmer Bombardier verbündet hat. Auf den Aktienkurs wirkte sich die Bekanntgabe des Zusammenschlusses jedoch zunächst negativ aus, da sowohl Embraer als auch Boeing eine fallende Aktie zu verzeichnen hatten.
Informationsquelle: FAZ.net vom 05.07.2018