Aufspaltung von Thyssenkrupp beschlossen
Der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp hat einstimmig beschlossen, den Konzern in zwei unabhängige Unternehmen aufzuspalten. Zudem soll Interimschef Guido Kerkhoff dauerhaft an der Spitze stehen und erhielt einen Fünfjahresvertrag.
Der Traditionskonzern soll nach den Plänen Kerkhoffs in eine „Thyssenkrupp Industrials AG“, die sich auf die Sparte rund um Aufzüge, Autoteile und Anlagenbau spezialisiert, sowie in eine „Thyssenkrupp Materials AG“, bei der die werkstoffnahen Geschäfte um Stahlwerke, Stahlhandel und Schiffbau verbleiben, aufgeteilt werden. Diese Aufspaltung wurde nun vom Aufsichtsrat bestätigt.
Zu den wichtigsten Bausteinen zählt dabei die Krupp-Stiftung, die 21 Prozent der Anteile hält und auch in Zukunft Ankeraktionärin sein soll. Auch die Investmentfirma Cevian, die 18 Prozent der Aktien hält, hat ihre Unterstützung signalisiert. Schließlich erklärten sich auch die Arbeitnehmervertreter zu der Trennung bereit, sofern betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden und Standorte erhalten bleiben. Die Arbeitnehmerseite hält im Aufsichtsrat momentan eine Mehrheit von zehn Stimmen gegenüber acht Stimmen auf der Kapitalseite, sodass die Zustimmung der Arbeitnehmer essenziell war.
Nachdem im Juli der langjährige Chefkontrolleur Ulrich Lehner zurückgetreten war und kurz zuvor auch der Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger, die sich beide dafür eingesetzt haben, die verschiedenen Sparten in einem integrierten Thyssenkrupp-Konzern zusammenzuhalten, übernahm Guido Kerkhoff. Nach Wunsch des Aufsichtsrats soll er einem der beiden neuen Unternehmen vorstehen.
Informationsquelle: Süddeutsche.de vom 30.09.2018