Als die Schweizer Notenbank vergangene Woche den Mindestpreis von 1,20 Franken für einen Euro aufgab, reagierten die Börsen mit einem Beben. Die Schweizer Wirtschaft protestierte scharf, da sie massive Exporteinbrüche befürchtet. Doch es gibt auch Profiteure des starken Frankens: Die in der Nähe der Grenze zu Deutschland lebenden Schweizer können danke des aktuellen Kurses besonders günstig in der Bundesrepublik einkaufen. Grenznahe Städte wie Konstanz bereiten sich bereits auf die Zunahme der schweizer Besucher vor. Die Schweizer Bundesbahn bietet zudem Sonderzüge an. Als Folge dieser Entwicklung mussten viele grenznahe Banken den Wechsel von Franken in Euro stark begrenzen, da ihre Bargeldbestände schlicht nicht ausreichen.
Die Schweizer Notenbank verteidigt unterdessen ihren Kurs. Man sei sich der negativen Folgen der zunehmenden Aufwertung des Franken durch aus bewusst, jedoch habe man auf die zunehmende Abwertung des Euros durch die EZB reagieren müssen. So habe man immer mehr Geld aufwenden müssen um den Mindestkurs halten zu können. Es habe sich daher abgezeichnet, dass eine solche Strategie langfristig nicht nachhaltig sei.